Gemeinsam mit dem innovationhub.schule und dem Deutschen Lehrkräfteforum haben wir uns gefragt, was passiert, wenn Schulen die Arbeitsweisen, Mindsets und Prinzipien eines Social Design Labs anwenden würden.
Wie sähe der Schulalltag in (Zusammenarbeit mit) einer Schule aus, die sich als Think- & Do-Tank für den Sozialraum (für die Nachbarschaft, für die Stadt, für die Gesellschaft) versteht und auch so verhält? Wie würde sich Lernen anfühlen, wenn dort jeden Tag Zukunftskompetenzen gebraucht würden? Wie würden wir das Lehren in der Rolle eines „Co-Designers“ empfinden? Was passiert, wenn sich gleich ein ganzes System als „Gestalter*innen“ versteht?
Die Visions-Werkstatt
Dafür kamen am 13. Juni 2024 Lernende, Lehrende, Verwaltende, Tragende und Unternehmende zusammen. In einer dreistündigen digitalen Visions-Werkstatt erkundeten die Teilnehmenden Möglichkeitsräume und entwickelten mutige, realisierbare Ideen:
Wie spannend wäre es zum Beispiel, wenn Schüler*innen jeden Montagnachmittag die „Plauderkasse“ im örtlichen Supermarkt besetzen und die aktuellen Herausforderungen im Quartier einfangen, um sie gemeinsam in der Schule zu bearbeiten. Oder wenn jede Schule einen eigenen Quartiers-Garten hätte, der ein Ort für die gesamte Nachbarschaft wäre, um sich auszutauschen, zu begegnen, Verbindungen zu schaffen und Barrieren abzubauen. Eine andere Vision bringt Maker Spaces aus dem Quartier in die Schule hinein, wo die Schüler*innen ganz praktisch wichtige Zukunftskompetenzen erlernen können und sich die Schule gleichzeitig für Akteur*innen aus der Nachbarschaft öffnet.
Besonders inspirierend war die Erkenntnis, dass eine Öffnung des Bildungsauftrags um weitere Perspektiven und Vorbilder einen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit leisten kann. Wenn sich Schulen zu Orten des Handelns werden, kann eine neue Lernatmosphäre entstehen. Die Rollen von Lernenden und Lehrenden würden neu definiert, wenn als Co-Designer*innen gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird. Um Zukunftskompetenzen zu entwickeln und zu fördern, muss Schule sich als Teil der Nachbarschaft, der Gemeinde und der gesamten Gesellschaft verstehen.
Wie geht es weiter?
Das Ergebnis der Visionen-Werkstatt ist ein Schatz an Ideen, der allen Beteiligten zur Verfügung steht. Er soll Ausgangspunkt für weitere, größere Visionen und mutige Vorhaben sein.
Das social design lab der Hans Sauer Stiftung möchte, unter anderem auch in Kooperation mit dem innovationhub.schule und dem Deutschen Lehrkräfteforum, konkrete nächste Anknüpfungspunkte an diese spannenden Visionen schaffen und wird das Thema transformative Bildung in weiteren Formaten und Projekten in den Fokus nehmen.
© Bilder: Hans Sauer Stiftung