Momentan gibt es kaum einen Wirtschaftszweig, der in einem solchem Ausmaß Ressourcen beansprucht und verbraucht wie das Bauwesen. Durch iteratives Prototyping nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip hat die Initiative A.Home einen grundlegenden Beitrag für einen Wandel hin zu mehr zirkulären Bauen geschaffen.
Ansatz
Die von dem Verein „Häuser wie Bäume“ beantragte und durch das Bündnis Bau und Architektur des Cradle-to-Cradle Verein unterstützte Initiative A.Home will gemeinsam mit Akteur*innen des nachhaltigen Bauwesens die Etablierung einer zirkulären Ressourcennutzung bei baulichen Vorhaben vorantreiben. Die ersten wesentlichen Schritte für dessen Realisierung umfasste die Durchführung eines Design-Sprints, die Prototypenausführungen sowie die Durchführung einer ökonomischen Machbarkeitsstudie für eine skalierbare Moduleinheit. Diese ist industriell und in Serie produzierbar und wird gleichzeitig den Anforderungen und Qualitätsstandards im sozialen Wohnungsbau gerecht.
Mit Hilfe des durchgeführten Designsprints konnten Antworten auf essentielle Fragestellungen zum nachhaltigen Umgang mit Bauressourcen gefunden werden. Das Resultat dieser Überlegungen wird durch ein Baumodul verkörpert, dessen einzelnen Elemente in ihrer Entstehung den Cradle-to-Cradle Prinzipien folgten und dabei den Standards der Reversibilität, Wiederverwendbarkeit, Extrahierbarkeit und Trennbarkeit entsprechen. Die einzelnen Elemente des Baumoduls bleiben folglich auch nach ihrer zweckgebundenen Nutzung innerhalb des Materialkreislaufs bestehen, wo sie überwiegend für ein erneute (Um-)Nutzung verwendet werden können. Derart zirkuläre Bauelemente sind etwa ein weitestgehend reversibler Fensterprototyp sowie eine hinsichtlich der erforderten Reversibilität erprobten Dachkonstruktion des Baumoduls. Generell eignet sich bereits der erste entwickelte Prototyp als Raum zur Wohn-, Büro- und Kreativnutzung.
Förderung
Durch die finanzielle Förderung der Hans Sauer Stiftung konnte die Umsetzung eines ersten zirkulären Baumoduls verwirklicht werden. Zudem konnten so bedeutende Erkenntnisse für weitere Entwicklungsmöglichkeiten zur Realisierung einer zirkulären Bauwirtschaft gesammelt werden.
Wirkung
Ziel dieses geförderten Projekts ist die Schaffung zirkulär ausgerichteter gesellschaftlicher Strukturen. Für das Erreichen dieser Zielsetzung konnte mit wirkungsvoller Öffentlichkeitsarbeit ein grundlegendes Fundament geschaffen werden. So konnte durch die exponierte Lage des Prototypen im Rahmen des Techfest am Gründercampus der UnternehmerTUM und am Münchener Kreativquartier ein reger Austausch mit einem breiten interessierten Publikum stattfinden. Zudem konnten mit der Initiative A.HOME wertvolle Einblicke in die bisher kaum erforschten Kundenbedürfnisse einer zirkulären Bauwirtschaft gesammelt werden.